WASSERFAHREN

Wasserfahren

Eine Sportart mit langer Tradition in Rheinfelden

Es gibt Sportarten, die weltweit ausgeübt werden. Dazu zählt sicher Fussball. Dann gibt es Sport- und Spielarten, die «nur» eine nationale Bedeutung haben. Wie das Schwingen, welches als Schweizer Nationalsport gilt. Und dann gibt es Sportarten, welche innerhalb eines Landes sogar nur in bestimmten Regionen ausgeübt werden.
Das Wasserfahren in der Schweiz hat, der Name sagt es schon, dort seine Wurzeln, wo Flüsse sind. Bereits im frühen Mittelalter (14. Jahrhundert) wurde auf der Aare, der Reuss und auf den Rhein gefahren – und zu jener Zeit bildeten sich Wasserfahr- und Schifferzünfte, die man durchaus als Vorgänger der heutigen Klubs bezeichnen kann.
Jedes Jahr findet das traditionelle "Inseli-Cup"-Wettfahren rund um das Rhein-Inseli in Rheinfelden statt.

Wasserfahren in der Schweiz

In der Schweiz gibt es 29 – im Schweizer Wasserfahrverband (SWV) zusammengeschlossene – Wasserfahrvereine. Dieser Verband gehört auch dem Swiss Olympic an. Daneben gibt es noch den militärischen Schweizerischen Pontonierfahrverband (SPFV). Diese beiden Verbände vereinigen 2000 bis 2500 aktive Wasserfahrer.

Als erster Wasserfahrverein wurde im Jahre 1869 der Limmat Club Zürich gegründet und in den Jahren 1876, 1883 und 1884 folgten die Vereine Rhein Club Rheinfelden, Rhein Club Basel und Fischer-Club Basel. Der bisher letzte gegründete Verein ist der WFV Rupperswil (1977). Im Baselbiet gibt es drei Vereine – davon zwei alleine in Birsfelden (AWS und WFV Birsfelden) sowie in Muttenz, wo der WFV zuhause ist.
Folgend ein zusammengefasster Artikel des nationalen Verbandes. «Das Wasserfahren geht auf die frühere Flösserei zurück und wurde, wie aus der Koblenzer Zollverordnung hervorgeht, berufsmässig bereits um 1200 herum rege betrieben. Der Flussweg war besonders im Mittelland (Aare) beliebt und wurde vom alten Bern als Verbindung bis ins Freiamt auch für polizeiliche Transporte benützt. Demzufolge entstanden in Bern, Solothurn, Zürich, Schaffhausen, Baden, Laufenburg und Basel eigentliche Schiffer-, meist auch Fischerzünfte. Die erste Zunft wurde im Jahre 1336 gegründet. In Basel entstand die Zunft zu Fischern und Schiffsleuten im Jahre 1354».

Sieben Kleinbasler Vereine

In der Stadt Basel gibt es alleine neun Wasserfahrvereine! Sieben haben ihr Bootshaus auf Kleinbasler Boden, zwei sind im Grossbasel beheimatet. Die Namen der Klubs: Rhein Club Breite Basel, Rhenania St. Johann (beide auf Grossbasler Seite bei der Schwarzwald-Brücke), WFV Rhywälle Basel, ASV Grossbasel Ost (obwohl das Klublokal im Kleinbasel liegt), Fischer-Club Basel, Nautischer Club Basel, Rhein Club Basel, WFV Horburg Basel und WFC St. Alban Basel. Daneben wird nur noch in den Kantonen Aargau (sieben Klubs), Bern (alle sieben Vereine befinden sich in der Stadt Bern) sowie Zürich (vier Klubs) dieser Sport aktiv betrieben. Wasserfahren erfordert nicht nur (viel) Kraft, sondern auch eine ausgesprochene Fahrtechnik sowie das «Spüren» des «Baches», wie der Rhein liebevoll genannt wird.

Das Schiff der Wasserfahrer nennt man Weidling. Dieses ist rund 10 Meter lang und gut 320 Kilogramm schwer. «Angetrieben» wird es mit Stehruder und Stachel, wobei vor allem beim attraktiven Paarfahren die Koordination und das «blinde Zusammenspiel» der zwei Fahrer ausschlaggebend sind.
Danke für dein Interesse an unserer „traditions-/ trend-“ Sportart.
Als Vorlage wurde der Artikel „Wasserfahren hat eine lange Tradition in Basel“ verwendet. Dieser wurde am 31.07.2014 in der Zeitschrift „Basler Woche“ publiziert und von Jordi Küng verfasst.
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